Podcast und Recht (1 und 2/6)

Veröffentlicht am 14. Oktober 2005 von Arne Trautmann | Medienrecht | 22 Kommentare

Zu den Teilen Nr. 1+2, 3, 4, 5 und 6.

Law-BlogDas Law-Blog goes Podcast – und das gleich in zweifacher Hinsicht: Alexander Wunschel, der Kopf hinter dem Podcast-Portal pimpmybrain.de, hat mit mir einen halben Nachmittag in einem launigen Gespräch über die Rechtsfragen des Podcastings zugebracht. Das Resultat – eben ein Podcast – kann man sich auf pimpbybrain.de in Gestalt eines ersten von zwei Soundfiles bereits anhören und downloaden.

Freundlicherweise hat Herr Wunschel den Podcast auch uns hier auf dem Law-Blog zur Verfügung gestellt. Der Premiere steht also nicht mehr im Wege: das Law-Blog gibt es jetzt auch zum Anhören.

Für unsere Zwecke haben wir den Podcast in sechs Teile untergliedert. Zwei davon gibt es heute zum Wochenende gleich zusammen zum Download.

Der erste Teil beschäftigt sich mit eher allgemeinen und – zugegebenermaßen – recht theoretischen Betrachtungen: wir unterhalten und darüber, welche Rechtsnormen überhaupt auf Podcasting anwendbar sind und stellen fest, dass dies natürlich die allgemeinen zivil- und strafrechtlichen Regeln sind. Daneben gibt es aber auch eine Reihe von medienrechtlichen Sonderregelungen, hier insbesondere das Teledienstegesetz (TDG), den Mediendienstestaatsvertrag (MDStV) und den Rundfunkstaatsvertrag (RStV). Ob die überhaupt auf Podcasts anwendbar sind, falls ja auf welche und in welcher Form, erfährt man im Cast.

Den zweiten Teil liefern wir heute gleich mit. Der erste Teil ist ja doch eher eine Art Vorgeplänkel und theoretischer Natur. Der zweite geht aber schon in die Details und ist daher vielleicht interessanter für den „reinen“ Podcaster, den – völlig zu Recht – nicht so sehr interessiert, was die Juristen über die Einordnung von Podcasts denken, sondern „was hinten rauskommt“.

In diesem zweiten Teil geht es zum Einen noch darum herauszufinden, wann Podcasts eigentlich redaktionell gestaltete Angebote mit Relevanz für die allgemeine Meinungsbildung sind. Wir unterhalten uns darüber, wie man hier wenigstens Daumenregeln für eine Abgrenzung finden kann.

Im Weiteren geht es darum, ob eine Anbieterkennzeichnung erforderlich ist und – das stellt sich nämlich als gar nicht immer so einfach heraus – in welcher Form diese erfolgen kann. Nebenbei geht es darum, wie man vermeiden kann, Opfer der nächsten (oder jedenfalls übernächsten) Abmahnwelle im Internet zu werden. Die könnte sich nämlich durchaus gegen Podcaster richten. Zuletzt sinnieren wir ein wenig über die Gegendarstellung, den Anspruch darauf und in welcher Weisen man dem Rechnung tragen kann.

Ein kleiner Disclaimer sei am Schluss noch gestattet:

Ein Gespräch am Nachmittag bei Kaffee und Nussecken ist kein wissenschaftlicher Disput. Gerade im Fall von Podcasts kommt hinzu, dass diese noch recht neu sind und in der juristischen Fachliteratur und auch der Rechtsprechung faktisch noch nicht vorkommen. Viele Rechtsfragen lassen sich zwanglos durch die Betrachtung anderer, ähnlicher Sachverhalten erörtern; wenigstens zum Teil wird sich aber an dieser Stelle eine ganz eigene Rechtskultur herausbilden.

Anders gesagt: es handelt sich beim Gespräche nicht um die Verbreitung schlussendlicher und auf ewig beständiger Weisheiten, sondern um ein Vortasten in einen noch wenig beachteten Rechtsraum.

Hier noch einmal die Links zum Download:

Podcast und Recht Teil 1 (MP3, ca 10 min, 5 MB)
Podcast und Recht Teil 2 (MP3, ca 10 min, 5 MB)


22 Gedanken zu "Podcast und Recht (1 und 2/6)"

[…] bei Lawblog hat Arne einen neuen Artikel zum obigen Thema verfasst. Der Artikel umfasst schon mal zwei Podcasts, bei dem einen geht es um eine theoretische Fragen unter zivil- und strafrechtlichen Gesichstpunkten, bei dem zweiten Podcast geht es um wann Podcasts eigentlich redaktionell gestaltete Angebote mit Relevanz für die allgemeine Meinungsbildung sind. Wir unterhalten uns darüber, wie man hier wenigstens Daumenregeln für eine Abgrenzung finden kann.. […]

Toller Beitrag

[…] Podcast und Recht (1+2/6) Podcast und Recht (3): Was sage ich wann wie? Podcast und Recht (4/6): Werbung und O-Ton-Angeln Podcast und Recht (5/6): Rechte an Podcasts, Zitate Podcast und Recht (6/6): Musik, Gema und Mashups […]

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Ich wollte mir gerade die Podcasts 1+2 herunterladen, musste aber feststellen, dass beide auf recht01.mp3 verlinkt sind.
Habe aber mit einem Trick trotzdem beide bekommen:
– den Link in die Adresszeile kopiert,
– aus 01 eine 02 gemacht
– die Datei abspielen lassen
– aus dem Browser-Cache kopiert

Gruß

pcpeter

Hallo Herr Peter,

ist korrigiert, danke für den Hinweis…

[…] Nicht nur bei Werbern werden Podcasts zunehmend interessant, nein, auch Justitia (die ja bekanntlich blind, aber nicht taub ist) interessiert sich für das Thema. “Ein Gespräch am Nachmittag bei Kaffee und Nussecken ist kein wissenschaftlicher Disput…“, aber allemal lesens/hörenswert was da bei law-blog.de zusammengetragen wurde. […]

[…] Gestern hatte ich das Thema Justitia & Podcast ja schon mal am Wickel. Auf law-blog.de ist das Interview mit Rechtsanwalt Arne Trautmann in sechs zehnminütige Podcasts unterteilt. Auf pimpmybrain.de findet man das ganze in zwei halbstündige Podcasts verpackt. Ist ein bischen handlicher so und man bekommt keinen iPod-Daumen. Egal in welcher Dosierung, das ist wirklich mehr als hörenswert. Interessant fand ich vor allem das Thema Kennzeichnungspflicht und die Betrachtung des Themas Podcast im Zusammenhang mit medienrechtlichen Aspekten ( Teledienstegesetz (TDG), Mediendienstestaatsvertrag (MDStV) und den Rundfunkstaatsvertrag (RStV)). Das Interview ist übrigens nicht annähernd so trocken wie das Thema vermuten läßt. […]

[…] Der grundlegende Denkfehler bei Blogger vs. Journalisten ist, dass Blogger auch Journalisten sind – ob sie das wollen oder nicht. Das kann man bei Trautmann/Wunschel nachhören oder auch gleich glauben. Ein Blick auf die deutschen Blogcharts gibt mir durchaus recht. Bildblog af Platz1, Spreeblick auf 2, Schockwellenreiter, Sixtus, medienrauschen und und und. Die meisten sind Journalisten, entweder schon immer, spätestens aber durchs Bloggen. […]

Video Blogs machen Lust auf mehr…

Blogs haben es an die Spitze der TOP 10 Buzzwords des Managements geschafft. Obwohl – oder vielleicht gerade weil – viele Strategen und Marketeers "die dunkle Seite" der Blogs fürchten und noch nicht so recht wissen, wie sie Blogs für ihr U…

[…] Neben all diesen Spektakeln war auch das Law-Blog – das ja ab und an auch podcastet – zu einem Vortrag über den Rechtsrahmen von Podcasts eingeladen. In guter Tradition gibt es auch hierzu den Download der Präsentation (PDF). […]

Rechtliche Rahmenbedingungen von Corporate Podcasts…

[…] Dabei fand ich etwas sehr interessantes, wieder auf law-blog.de. […]

[…] Auch wenn ich selbst in absehbarer Zeit kein eigenes Podcast auf die Beine stellen werde, hab’ ich mich rein interessehalber mal umgehört und sozusagen ein paar Trüffel ausgegraben: Ein zweiteiliges Pimp-My-Brain Informationsgespräch mit Arne Trautmann, dem Betreiber von law-blog.de zu den rechtlichen Rahmenbedingungen von Podcasts. Die Beiträge sind leider schon etwas “outdated” – weil von Oktober 2005 – aber sehr interessant. Falls jemand etwas aktuelleres, insbesondere in Bezug auf das Telemediengesetz findet, dann ist die Kommentarfunktion genau der richtige Ort für den Hinweis. […]

[…] “Podcast und Recht” im Law-Blog (als Podcast) […]

[…] Erster Teil eines zweiteiliges Informationsgespräch mit Rechtsanwalt Arne Trautmann von der Kanzlei Schlawien Naab aus München http://www.schlawien-naab.de über die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Podcasting. Arne Trautmann ist auch einer der Betreiber des http://www.law-blog.de, und berichtet auf seinem Blog freundlicherweise ebenfalls über das Interview. […]

[…] Podcast und Recht Von Arne Trautmann […]