DAD – Deutscher Adressdienst GmbH wieder aktiv

Veröffentlicht am 19. September 2005 von Arne Trautmann | Vertragsrecht | 53 Kommentare

Law-BlogKeineswegs ausgestanden ist offenbar die Aufregung um die DAD – Deutscher Adressdienst GmbH. Ein – in Gestaltung und Inhalt zumindest grenzwertiges – Schreiben dieser Gesellschaft, mit dem frischgebackene Domaininhaber für einen fragwürdigen Verzeichnisservice geworben werden sollen, hatte im Dezember auch das Law-Blog erhalten. In der Sache will die DAD einen Vertrag abschließen und erwartet dabei horrende Preise für den Eintrag der neuen Domain nebst ein paar Keywords in ein dubioses Verzeichnis.

Wir haben natürlich nicht unterschrieben.

Andere haben aber und bereuen das nun. Denn nachdem es in der Sache einige Zeit ruhiger wurde, verschickt die DAD nun offenbar Zahlungsaufforderungen und Mahnungen an ihre „Vertragspartner“. Manch einer erfährt erst jetzt, dass er sich zur Zahlung von 758 Euro (!) zzgl. MwSt. jährlich verpflichtet hat.

Zumindest das Ergebnis der kollegialitären Diskussion hier im Law-Blog war, dass die so zustande gekommenen Verträge wohl zumindest wegen Täuschung nach § 123 BGB anfechtbar wären: das Formular ist nach unserer Auffassung irreführend gestaltet. Mit einiger juristischer Phantasie mag man sich auch Gedanken über das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung unter dem Gesichtspunkt der Sittenwidrigkeit oder der AGB-rechtlichen Überprüfbarkeit der Klauselgestaltungen i.E. machen. Entsprechende Urteile sind uns derzeit allerdings nicht bekannt.


53 Gedanken zu "DAD – Deutscher Adressdienst GmbH wieder aktiv"

Neueres BGH-Urteil zur Anfechtbarkeit wegen arglistiger Täuschung gemäß § 123 BGB:

BGH
Urteil vom 25.02.2005
Az.: X ZR 123/03

http://www.iww.de/quellenmaterial/abruf.php3?051345

http://www.dr-bahr.com/news_det_20050521141313.html

Ich kenne den DAD sehr gut, allerdings war der DAD für mich bis dato immer der Deutsche Auto Dienst, naja wieder was gelernt 😉

Wie es scheit ist der „DAD – Deutscher Adressdienst GmbH“ nun auch in der Schweiz aktiv. Dank Ihrer Site „law-blog“ sind wir fragwürdigen Verzeichnisservice gewarnt worden.

Der “DAD – Deutscher Adressdienst GmbH” ist auch in der Schweiz aktiv und bewirkt nun auch die Belgischen Markt. Jahresbeitrage: 848 €.

Der „DAD“ ist jetzt (März 2006) übrigens auch in Frankreich tätig (Strasbourg). Preis: 858 €uro/ Jahr, 3 Jahre unkündbar.

Vor 3 JAhren gab es mal eine ähliche Täuschungsmasche, über eine Firma namens Data Construct, mit Sitz in Österreich. Damals hatte meine Firma tatsächlich ein „Abo“ unterschrieben, welches ich aber wegen arglistiger Täuschung angefochten habe. Es kam nie wieder eine Rückmeldung!

Hallo, jetzt ist DAD auch in Polen aktiv 🙁

[…] Das Internet ist eine tolle Sache. Wer eine Information sucht, mit seinem Blog eine Öffentlichkeit oder am Sonntag ein Buch, der wird dies – neben vielen anderen Dingen – hier finden. Aber das Netz ist ein Born der Freude, ein Hort der Lebenslust auch für Menschen und Unternehmen, die eher weniger willkommenen Aktivitäten nachgehen. Das beginnt bei unseriösen Vertragsangeboten und hört bei weit ernsteren Delikten noch lange nicht auf. […]

Dieser „Verein“ verschickt neuerdings auch Anschreiben an die Inhaber von italienischen Domains (mit Posteinwurf in Chiasso/Tessin).

Ohne meiner kentnisnahme wurde dieses Schreiben von einer Mitarbeiterin weitergeleitet worauf sich die Firma DAD beruft,und eine Rechung übersandte die zuerst meine Mitarbeiterin zurückwies,und nach meiner Kentnisnahe habe ich diese Zahlungsaufforderung als unbegründet Abgelehnt zumal mir ein Auftragserteilung nicht bekannt war.Es wurde eine Strafanzeige bei der Stattsanwaltschaft eingeleitet.

Guten Tag,
wir sind eine türkische Firma aus Izmir (Türkei)
Wir haben von der DAD Deutscher Adressdienst GmbH eine Aufforderung bekommen eine Zahlung für einen “Auftrag“ von uns zu bezahlen. Wir haben diesen “Aufrag“ unterschrieben mit dem Glauben das es sich dabei um eine aufrischung einer kostenloser Internet Date handelt.
Was können wir jetzt machen?

[…] Der Law-Blog meint: Zumindest das Ergebnis der kollegialitären Diskussion hier im Law-Blog war, dass die so zustande gekommenen Verträge wohl zumindest wegen Täuschung nach § 123 BGB anfechtbar wären: das Formular ist nach unserer Auffassung irreführend gestaltet. Mit einiger juristischer Phantasie mag man sich auch Gedanken über das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung unter dem Gesichtspunkt der Sittenwidrigkeit oder der AGB-rechtlichen Überprüfbarkeit der Klauselgestaltungen i.E. machen. […]

[…] – Rechts- und InternetNews Montag, 11. September 2006 DAD Deutscher Adressdienst GmbH – Alle Jahre wieder… Vor fast einem Jahr, am 19.09.2005, berichtete das Law-Blog unter der Überschrift „DAD DeutscherAdressdienst GmbH wieder aktiv“ über einen neuerlichen Versuch des genannten Serviceanbieters, Verträge zu horrenden Preisen für den Eintrag einer Domain nebst ein paar Keywords in ein dubioses Verzeichnis zu schließen. Ein Jahr später versucht es der Dienst in Österreich. ZDNet berichtet und appelliert an den gesunden Menschenverstand und die Geschäftsfähigkeit der Domainbesitzer, denn „bei einem Preis von knapp 1000 Euro müssten bei jedem die Alarmglocken läuten.“. 15:17 – Rechtspraxis | [0] TBs | [0] PBs | © 2000-2004 Michael H. Heng – Letzte Änderung: 13.03.2005 […]

Sehr geehrte Damen und Herren,

da wir ein Formular von Ihnen erhalten haben, würden wir Sie gerne telefonisch kontaktieren.

Wir bitten daher um Ihre Telefonnummer oder Sie kontaktieren uns unter [… Redigiert, der Admin: Das Formular kommt auch nicht von uns, wir berichten nur darüber ;-)]

Herzlichen Dank,

Julia Drozda

Heute wieder zwei Zusendungen nach Österreich „Internet Register Österreich“ Preis 958 EURO!

Interessant, von wo man überall von diesem Unternehmen hört. Uns erreichen da Emails auch aus Ungarn, der Türkei, Frankreich… jetzt nimmt man sich da Österreich vor.

Das zeugt von einer gewissen Penetranz.

Ich habe heute auch so eine Zusendung erhalten (Österreich).
Kann ich dieser „Firma“ vorschreiben, meine „Kundendaten“ bzw Name/Adresse zu löschen, die sie veröffentlicht und gespeichert haben?
Wenn ja wie sollte ich das formulieren? Wäre für Hilfe sehr dankbar…

Mittlerweile habe ich heute (11.09.06) den genannten Brief erhalten. Ich habe ihn kopiert und in meinem Archiv aufbehalten, sowie unfrei retour geschickt, nachdem ich mir mal die Bedingungen und die Preise (€958,-!!!) angeschaut habe! Ich finde, dass man so etwas sofort anzeigen sollte!

[…] Wie auch hier geschrieben steht, ist das oben geannnte Unternehmen auch in Ländern wie der Türkei, Ungarn, Frankreich und anderen Ländern aktiv. […]

Ich bin froh das solche Schreiben immer auf meinen Tisch kommen. Meine Kollegin gibt mir auch immer brav die Schreiben weiter, in denen man aufgefordert wird, sich im internationalen Firmenbuchregister eintragen zu lassen!!!!! Die landen bei mir gleich in Ablage P, genau wie das Schreiben vom DAD 🙂
958 Euro, die Preise steigen anscheinend und ausseren haben wir in Ö nun auch noch die höhere MwSt. (Obwohl D ja bald nachzieht).

Nun auch am 12.9.2006 in Österreich. Ich habe das kuvert ohne schreiben zurückgeschickt.

hallo,
habe heute auch in österreich 2 kuverts erhalten auf denen aussen kein absender ersichtlich ist.

spricht rein juristisch etwas dagegen diesen brief zu öffnen (da ja kein absender drauf steht) festzustellen dass ich diesen inhalt nicht angefordert habe, aus freundlichkeit eine scheibe blei (damits schön schwer ist und massig porto kostet) beizupacken und ihn unfrei an den absender zu retournieren?

wäre für eine kurze info dankbar und würde mich freuen wenn möglichst viele empfänger dieses schreibens das kuvert (schwer oder leicht – je nach rechtlicher lage) an DAD retournieren.

besten dank
moetzo

@Moetzo,

jedenfalls in Deutschland kann der Empfänger den Empfang unfreier Briefe ablehnen. Dann zahlt der Versender. Das könnte also kontraproduktiv sein…

Nachtrag:

1. Briefe dieser Art kommen in die Ablage P (auch Rundablage genannt). Nicht darüber ärgern und viel aufhebens machen, das interessiert die Leute, die dahinter stehen nicht. Also Porto und Nerven sparen und vor allem: immer das kleingedruckte lesen.

2. Fax von GFMO, Adressdatenbank Made in Austria. 89 Euro pro Monat (1.068 Euro pro Jahr), exkl. MwSt!!! Also die denken wohl alle, wir haben zuviel Geld 😉 Aber zumindest wäre das retourfaxen umonst 🙂

LG aus Linz, Nicole

Tja, die DAD ist nicht nur in Deutschland tätig. das Gleiche macht sie jetzt auch im Polen. Hunderte Firmen wurden angeschrieben, jetzt kommen die Rechnungen und Mahnungen. Gerade aktuell in der polnischer Presse:
http://wiadomosci.gazeta.pl/wiadomosci/1,53600,3619104.html

Unter deutscher Redlichkeit verstehe ich etwas anderes.

Hallo.

Neue Masche: Register of International Marks. Für etwas über 1500 Euro sollen wir unsere Marke registrieren lassen, schade nur, dass wir das schon gemacht haben….
Also, wenn schon manche das deutsche Kleingdruckte nicht lesen, wie sieht es dann erst mit dem englischen aus. Da werden sicher viele zahlen 🙁

LG aus Linz,
Nicole

Nun gibts auch das „Dänische Internet Register“. Und auch für €958. Und alles in fehlerfreiem Dänisch gescrieben. Ich habe den Auftrag ohne Daten unterfrankiert nach Hamburg zurückgeschickt 🙂

Sind jetzt auch in Italien active 🙂
Habe jetzt eine Rechnung von 858 ,-bekommen! Leider nicht unterschrieben von ein Rechtshaftigen Person :)!

Als Gewerbetreibender muss man iserieren, denn wer nicht wirbt, der stirbt. Was soll ich aber 900 EUR für einen Eintrag in ein unbekanntes Adressregister zahlen, das mir nicht mal ein kostenloses Verzeichnis zusendet?
Ich habe mich den letzten Jahren auf die Gelben Seiten beschränkt und bin neben den Print-Exemplar zusätzlich in deren Internet-Portal gelistet. Und das für ca. 150 EUR im Jahr netto ohne automatische Verlängerung.

Habe mein Prozess gegenüber der “DAD – Deutscher Adressdienst GmbH“ verloren. Begründung: …Die Erteilung eines kostenpflichtigen Anzeifeauftrages (das Kleingeschriebene) findet sich demnach weder an versteckter Stelle in dem Formular, noch handelt es sich um eine überrschende Klausel.

Heute ist ein Brief der DAD bei uns in Italien reingeflattert. 958 euro, drei Jahre und natuerlich unkuenbar.
Absender ist ein Postfach in Gonesse Frankreich

[…] Wie auch hier geschrieben steht, ist das oben geannnte Unternehmen auch in Ländern wie der Türkei, Ungarn, Frankreich und anderen Ländern aktiv. […]

Letze may habe ich auch einen brief von dad in Italia bekommen.
Was kann gegen dad machen?
was ist in Deutschland gegen dad gemacht geworden?

hallo, auch ich habe so ein schreiben bekommen und nicht unterschrieben. hier werden allerdings 958,- euro zzgl. Mwst verlangt. warum kann die regierung sowas nicht unterbieten und strafrechtlich verfolgen frage ich mich???

das gleiche mit einer gewissen fa. lebensprognose, die mittlerweile unter anderem namen agiert. mfg mp

Im Februar 2008 hat es die
DAD Deutsche Addressdienst GmbH auch
bei uns versucht.
Liegt jetzt als Beschwerde beim Berliner Beauftragten für Datenschutz.
Telefax: 030 / 2155050
Denke das ist die richtige Reaktion auf einer derartige Abzocke.

Gruß Kay

Jetzt sind es bereits 958,00 EUR zzgl. MwSt.
Wer das Formular wirklich liest und sich mit derartigen Angeboten auskennt wird jedoch nicht in die Irre geführt und wird das Schreiben in der Ablage „rund“ aufbewahren.
MfG, T.Zenker

Habe gleich zwei Briefe von DAD bekommen.
Da der „Auftrag“ gleich für zwei Jahre gilt, sind es sogar 1916,- € + Märchensteuer!
Wir bekommen jährlich 1 bis 2 solche windigen Internet/Branchenregistereintragsabzockschreiben von verschiedenen Absendern und klopfen sie gleich in die Tonne.

Heute erhielt ich Post vom DAD wahrscheinlich als „Ostergeschenk“ oder so. Nach anfänglicher Verwirrung aber gründlichem studieren, habe ich natürlich nicht unterschrieben. Gruß H. Dames

Bekomme auch dieses obskure Angebot regelmäßig und mit völlig veralteten Daten (haben wohl Adressen zum Supermarktpreis gekauft). Originalschreiben an die Verbraucherzentrale weitergeleitet um Klage zu ermöglichen und Freiumschlag retourniert; mit einigen Gramm Abfall aus meiner Ablage „P“.

[…] Brief in die Händen. Es könnte 2004 oder 2005 gewesen sein. Damals (und auch heute) berichtete so manch anderes Blog über deren […]

[…] Versuche gibt es immer wieder. Schon 2004, 2005 war die DAD fleißig beim Briefe schreiben. Tags: Adressbucheintrag, Adressdienst, DAD, […]

[…] das auf seine Weise versucht, möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit zu verdienen. Im Law-Blog kam man gar nachlanger Diskussion zu dem Ergebnis, dass die auf diesem Wege zustande kommenden […]

Hallo,
ich habe auch von diesem DAD-Verein Post erhalten und den Braten gleich gerochen, da ich vor Kurzem von einem anderen Abzocker hereingelegt worden bin. (siehe Homepage)
Es ist unfassbar, das deutsche Gerichte die Maschen dieser Abzocker kennen und trotzdem diesem Treiben keinen Einhalt gebieten!! Als unbescholtener Bürger versucht man vor Gericht Hilfe zu bekommen, verliert den Prozess, weil man als Gewerbetreibender alle Kleingedruckten-Fallen kennen muß und bleibt auch noch auf den Gerichts- und Anwaltskosten sitzen !! und der Abzocker geht unbehelligt seinem miesen Geschäften nach ….
(da wünscht man sich das Faustrecht wieder her …)
also hilft nur: anprangern in allen Medien und diese Subjekte überall bekanntmachen.

Kurzes Update
Der Berliner Datenschutzbeauftragte hat meine Beschwerde zur weiteren Bearbeitung an den Hamburgischen Datenschutzbeauftragten
Klosterwall 6
Block C
20095 Hamburg weitergeleitet.
Die Berliner Antwort war individuell und plausibel. – Danke!
In Hamburg laufen scheinbar auch andere Beschwerden über den DAD Deutscher Adressdienst auf.
Als E-Mail ist
mailbox ed datenschutz.hamburg.de angegeben .
(Bitte ggf. das „ed“ ersetzen)

Gruss Kay

Update 2
Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte war leider auch der falsche Ansprechpartner.
Sie haben aber „… über das Unternehmen recheriert und herausgefunden, das Sie mit diesem Problem nicht allein dastehen. Ich möchte Ihnen daher empfehlen, sich diesbezüglich an die Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 22, 20099 Hamburg zu wenden.“

Das werde ich die Tage tun und hoffentlich nicht nur ich allein.

Gruss Kay

auch wir haben von obengenannter firma im februar ein schreiben bekommen im bezug auf aktualisierung unserer daten. da ich bis jetzt noch nie was von denen gehört hatte, habe ich mal im netz geforscht wie bei allen sachen die uns nicht koscher sind. darauf habe ich diese seite gefunden, danke wieder jemanden vor einem großen fehler bewahrt.

Man beachte das nachgenannte Urteil, LG Köln, Urteil vom 26.09.2007 (Az.: 9 S 139/07)

Auch ich bin leider in die Falle getappt. Im Glauben, ein Update meiner Daten zu aktualisieren, habe ich am 21.4.8 eine Rechnung über die Eintragung meiner Daten beim DAD erhalten 2 Jahre à 1.140,00 €.Kann mir jemand helfen, wie ich da raus komme? Ich danke Ihnen.

Petra Nießen aus Mainz

DAD hat mich August 2008 in Belgien angeschrieben.

Wir haben diese Woche beim Amtsgericht Hamburg negative Feststellungsklage eingereicht (Anfechtung wg. arglistiger Täuschung, Sittenwidrigkeit und untergeschobenen Formulierungen gemäß §305c/§310 BGB). Bei Interesse kann ich gerne nähres zum Ausgang schreiben (sobald der sich abzeichnet).

Guten Tag,

nach nunmehr 7 Monaten erhalte ich eine
2 Mahnung i.H.958 € + Mwst.= 1140,02.
Was sind das für Leute,soll ich reagieren,
oder einfach den Ball flach halten,und gar
nicht antworten ??
F.Piekenbrock

It’s a very awesome new balance 410 mujer project. I like it!